Peter Jungk: Terra Scorpii

Peter Jungk

Peter Jungk | Foto: Privat

Peter Jungk: Terra Scorpii

Autor: Peter Jungk
Titel: Terra Scorpii – Band 2 der Serie „zwischen Nirgendwo und überall“
ISBN-13: 879-8611285961
Verlag: Independently published
Erschienen: 17.04.2020

Klappentext:

Das intelligente Raumschiff Titan strandet 46 Lichtjahre entfernt auf dem Planeten Terra Scorpii, einem globalen Lebewesen. Werner, der Kommandant, verliert seine Crew, Herman und Diane.

Sie stirbt während der Geburt ihrer Tochter. Ursache ist ein Feld, das der Planet als Kontaktversuch aufbaut. Herman stirbt beim Außeneinsatz. Die Tochter Dianes gerät in die Steinzeit und wächst dort bei einer Priesterin der Großen Göttin auf. In einem Spannungsfeld von Spiritualität, Machtmissbrauch und Erinnerungen aus dem Leben ihrer Mutter. Nicht weit von ihr gibt es einen Jungen mit bemerkenswerten Fähigkeiten und ähnlichen Visionen.

Die Versuche Titans, Werner aus seiner Verzweiflung zu holen, wird zur Belastungsprobe für ihre Beziehung und die Kontaktversuche der planetaren Entität erreichen ihn nicht. Tausende Jahre zuvor wachsen am Ufer des Süßen Meeres Ash und El auf. Beide sind sie getrieben von dem Verlangen, einander zu finden mit der Sehnsucht nach einer anderen Welt. In einem Umfeld, in dem der Glaube an höhere Gewalten und die tatsächliche Macht des Schicksals sich einen ewigen Kampf liefern.

Anni Lemberger

Rezension von Anni Lemberger

Das Raumschiff Titan landet, nachdem es ein Wurmloch durchfahren hat, auf einem Planeten namens Terra Scorpii, 46 Lichtjahre von der Erde entfernt. Und obwohl die irdischen Bewohner eingeladen wurden dorthin zu kommen, kann die Einheitsintelligenz Con auf Terra Scorpii – im Gegensatz zur menschlichen Schwarmintelligenz – vorerst keine ungefährliche Kommunikation zum Menschen aufbauen. Die überbordende Energie führt bei Diane, Crewmitglied und Konstrukteurin der künstlichen Raumschiff-Intelligenz Titan, zum Tod. Auch für den Planetenerkunder Herman, der auf sich auf die Oberfläche von Terra Scorpii wagt, führt dieses Zuviel an Energie zu einer riesigen Explosion.

Herman und Diane werden durch das Über-Energieangebot in die Jungsteinzeit rückkatapultiert und reinkarnieren dort zu Neugeborenen in verschiedenen Clans, ihre toten Körper bleiben auf dem fernen Planeten zurück.

Auch wenn die Handlung vorerst wie eine kreative Phantasie anmutet, ist es dem Autor meisterhaft gelungen, den Leser auf eine faszinierende Reise mitzunehmen: Zwischen Fiktion und Möglichem, zwischen Erdachtem und erforschter Astronomie.

Wie oft haben geschichtsinteressierte Menschen versucht, sich in vergangene Epochen hineinzuversetzen? Was passierte in der Jungsteinzeit mit den Menschen und ihrer irrealen Angst vor Göttern und Dämonen? Heerscharen von Forschenden versuchen dem Leben unseren frühen Vorfahren auf die Spur zu kommen.

Hier setzt der Autor mit seiner fantastischen Geschichte an, zwischen Überall und Nirgendwo, zwischen Fakten und Fiktion, zwischen Wissenschaft und Vision.

Jungk hat anhand verschiedener Clans ein Szenario geschaffen, wie es hätte damals sein können. Er beschreibt aufgrund gut recherchierter Erkenntnisse die Religiosität von matriarchalisch und patriarchalisch organisierten Clans der Jungsteinzeit. Wer waren die weisen Männer und Frauen, die angeblich den schützenden, strafenden und warnenden Göttern eine Stimme gaben? Was war echt und was Machtmissbrauch?

Und was wäre, würden Zukunftstechnologien aus dem 31. Jahrhundert auf diese anarchistische Zeit treffen? Wie würden wir, ausgestattet mit unserem heutigen Wissen, mit dem Schwarzmeersee und der hundert Meter höher gelegene Ägäis, getrennt durch ein Gebirge, umgehen, wenn wir plötzlich kurz vor der großen Katastrophe leben müssten? Würden wir die Menschen vor der Sintflut warnen? Ihnen empfehlen, sich über viele Berge von den Wassern zu entfernen oder ihnen den Bau einer Arche nahe legen?

Wir würden den Fluss der Zeit unterbrechen, weil damals, durch das Wasser getötete Menschen durch dieses Wissen überleben würden.

Gut zu wissen, dass es nie möglich sein wird, die Vergangenheit neu aufzurollen, aber schön, davon träumen zu dürfen und in einen Strudel von Faszination gerissen zu werden.

Wer Rationalität liebt, wird die Idee hinter diesem sehr gut recherchierten und exzellent geschriebenen Büchern nicht verstehen, wer aber so wie ich träumen möchte, wird sich in diesem Buch wiederfinden.

Jedes Buch dieser Trilogie ist für sich abgeschlossen, den Bann aber löst das Gesamtwerk aus.


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