13. Dezember | Hl. Lucia von Syrakus

Hl. Lucia

Lucia (* um 283 in Syrakus, Italien; † 304 ebenda) ist eine frühchristliche Jungfrau und Märtyrin. Sie wird in der katholischen und der orthodoxen Kirche, den skandinavischen und amerikanischen lutherischen Kirchen und der evangelischen Kirche in Deutschland als Heilige verehrt beziehungsweise als Glaubenszeugin in Erinnerung gerufen. Ihr Name Lucia bedeutet „die Leuchtende“, von lateinisch lux „Licht“.

Michael Neureiter

Von Michael Neureiter

Die heilige Lucia gehört zu den Heiligen, die im Kanon des ersten Hochgebets genannt werden. Eine Grabinschrift um 400 in der Katakombe San Giovanni in Syrakus und ihre Erwähnung in allen Martyrologien lassen es als sicher erscheinen, dass sie gelebt hat. Um 600 gab es bereits Luciaklöster in Syrakus und Rom.

Hl. Lucia

Im Salzburger Land ist Lucia Patronin der Pfarrkirche Niedernsill. Unser Bild zeigt die Heilige in einer Darstellung aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts am rechten Seitenaltar der Herrgottskirche in Creglingen im Nordosten von Baden-Württemberg (© Wikimedia Commons, Holger Uwe Schmidt)

Die frühesten Beschreibungen ihres Martyriums sind aus dem 5. oder 6. Jahrhundert erhalten und wurden mit zahlreichen Wundern ausgeschmückt. Nach diesen Quellen war Lucia die Tochter eines reichen römischen Bürgers von Syrakus, der jedoch früh starb. Ihre Mutter Eutychia wollte sie verheiraten, doch Lucia hatte die Jungfräulichkeit um Christi willen gelobt und schob die Verlobung hinaus. Als ihre Mutter schwer krank wurde, unternahm Lucia mit ihr eine Wallfahrt zum Grab der heiligen Agatha in Catania. Dort wurde die Mutter von den Leiden des Blutflusses geheilt und stimmte dem Gelübde der Tochter, ein Leben als Jungfrau zu führen, zu. Bei ihrem Martyrium soll Lucia ein Schwert in die Kehle getrieben worden sein.

Ihre Reliquien sollen um 1038 nach Konstantinopel und von dort 1204 nach der Erstürmung und dreitägigen Plünderung der Stadt durch den venezianischen Dogen Enrico Dandolo, einem erbitterten Gegner des orthodoxen Byzanz, nach Venedig gebracht worden sein. Dort wurde sie zunächst in der Kirche Santa Lucia beigesetzt. 1860 wurde diese abgerissen, da man Platz für den Bahnhof Venezia Santa Lucia benötigte. Ihre Reliquien wurden in die nahegelegene Kirche San Geremia e Lucia umgebettet.

1955 ließ Angelo Roncalli, damals Patriarch von Venedig, später Papst Johannes XXIII., das Gesicht der Heiligen mit einer silbernen Maske bedecken, um es vor Staub zu schützen. 1981 wurden die Reliquien der Heiligen geraubt, konnten aber noch im gleichen Jahr wiederaufgefunden und in die Kirche zurückgebracht werden. Nach anderen Berichten kamen die Reliquien Lucias Anfang des 8. Jahrhunderts nach Corfinum und 970 nach Metz.

In der Ikonographie wird die Heilige meist mit dem Schwert und dem Palmzweig (beides Attribute des Martyriums), dem Buch, einem Kranz aus Rosen oder einer Öllampe (beides Attribute der geweihten Jungfrauen) dargestellt, oft auch mit ihren ausgerissenen Augen, die sie in einer Schüssel trägt.

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