„Amadeus“ – Mozart, verzeih einem Mörder!

Amadeus

Zum Thema der diesjährigen Mozartwoche „Mozart & Salieri“ passt Peter Shaffers 1979 im National Theatre London uraufgeführtes Schauspiel hervorragend. 1984 kam es zur gefeierten Filmadaption durch Miloš Forman mit F. Murray Abraham in der Hauptrolle und Tom Hulce in der Titelrolle. Im Salzburger Landestheater hat Andreas Gergen nun die Geschichte des Genies und seines Gegenspielers Salieri als Koproduktion mit der Internationalen Stiftung Mozarteum brillant in Szene gesetzt. Diesmal gab es sogar zwei umjubelte Premieren, am 26. und 28. Jänner 2024.

Elisabeth Pichler

Von Elisabeth Pichler

Der greise Salieri will eine Beichte ablegen, denn ihn plagt das schlechte Gewissen. Waren vielleicht doch seine Intrigen schuld an Mozarts frühem Tod? „War ich es, oder war ich es nicht?“ Für Salieri war die Musik immer schon die Kunst der Götter, deshalb verspricht er, in Tugend zu leben, um so den göttlichen Funken zu erhalten. Als der junge Mozart in Wien auftaucht, ist es mit seinem Seelenfrieden allerdings vorbei. Schon bei ihrem ersten Aufeinandertreffen erkennt Salieri dessen Genialität, die in krassem Gegensatz zu seiner Mittelmäßigkeit steht.

Der junge, ungestüme Mozart macht sich durch seinen ausschweifenden, verschwenderischen Lebensstil aber nicht nur Freunde. Eine fixe Anstellung am Hof weiß Salieri zu verhindern, so hat Mozart nie genug Geld für Frau und Kind. Mit seiner „Zauberflöte“ verärgert er schließlich seine Logenbrüder und so versiegt auch die Geldquelle der Freimaurer. Salieri gibt sich zwar stets freundlich, doch ist er ein Meister der Intrige. Vom Glauben hat er sich schon lange abgewandt, denn wie konnte Gott nur so viel Talent an einen so liederlichen Knaben verschwenden, der ihn zum musikalischen Idioten degradiert.

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