„Vorsprechen“ im Rahmen des Zwischenräume – Festivals

Eigentlich hätten ja am 18. Juli 2020 die Salzburger Festspiele beginnen sollen. Wegen Covid-19 musste die Eröffnung jedoch auf den 1. August verschoben werden. Diese Wartezeit verkürzt nun das von 16. bis 31. Juli stattfindende Zwischenräume-Festival mit rund 100 Aufführungen in Stadt und Land Salzburg – und das alles bei freiem Eintritt. Der kostenlose Festivalpass kann online heruntergeladen werden und dann bleibt nur noch die Qual der Wahl.

Elisabeth Pichler

Von Elisabeth Pichler

Am 18. Juli luden fünf Schauspielerinnen zu einem „Vorsprechen“ in den Mirabellgarten. Die am Eingang verteilten Regenschirme garantierten dem Publikum den richtigen Abstand. Die Vita-Zettel gaben Auskunft über die Berufserfahrungen der Schauspielerinnen, die alle in Salzburg schon auf diversen Bühnen zu bewundern waren. Im Heckentheater gab es dann eine kleine Einführung, wie wir uns als Intendanten bei einem Vorsprechen zu verhalten und, vor allem, welche Fragen wir nicht zu stellen hätten.

Dann betritt Hildegard Starlinger völlig aufgelöst die Bühne und zeigt mit Jane Martins Monolog aus „Hören Sie mal!“ auf, wie man es auf keinen Fall machen sollte. Verzweifelt versucht sie mit allen Tricks, ein Engagement im Theater zu ergattern, und verspricht sogar, sich für die klassische Szene auszuziehen. Verzweifelt fleht sie schließlich ihre künftigen Arbeitgeber an: „Sie habe eine Rolle, ich brauche eine Rolle.“

Es geht weiter in ein kleines Wäldchen, wo Julienne Pfeil gerade einen Baum umarmt und den Garten ausräuchert. Der angeblich selbstverfasste Text setzt ihr jedenfalls so zu, dass sie plötzlich völlig aufgelöst das Weite sucht. Wir wandern weiter zum Rosengarten, in dem Bernadette Heidegger sitzt und uns aus den „Präsidentinnen“ von Werner Schwab einen bitterbösen Monolog über den Metzger Wottila und seinen Leberkäse serviert.

An der Mauer vor der Orangerie erwartet uns wieder Julienne Pfeil. Ihren esoterischen Fimmel hat sie überwunden und so schlüpft sie nun in die Rolle der Hühnerschlachterin Sandra aus „herzwurst. immer alles eine tochter“ des jungen österreichischen Dramatikers Ewald Palmetshofer. Wir werden nun ersucht, möglichst schweigend weiterzuziehen zu der kalten, grauen Mauer, gleich hinter dem historischen …

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