Zurück in die Zukunft von gestern

Zurück

Zurück | © Leo Fellinger

Zurück in die Zukunft von gestern und schwups…. ist man schon in der Gegenwart gelandet. Das ist schließlich genug Zukunft, scheint Karl Nehammer zu glauben, anders ist seine heutige “Rede zur Zukunft der Nation” nicht zu verstehen. Ein Blumenstrauß an netten Wünschen (der Kanzler nennt das Forderungen), wie z.B. Defizite im Bildungsbereich, die diese Regierung schon längst hätte lösen können, aber anscheinend auf eine Visons-Eingebung des Kanzlers gewartet hat, um aufzuwachen und den Aufholprozess zu beginnen.

Leo Fellinger

Von Leo Fellinger

Ich bin hellhörig geworden beim Thema Mobilität, da meinte der Kanzler: “Auch ich werde mich dagegen aussprechen, den Verbrennungsmotor zu verbannen”, denn Österreich sei ein “Autoland schlechthin”, zudem sei der “Untergangsirrsinn” der “Klimakleber” sinnlos, denn die Lösung sei der “Glauben an Technologie und Fortschritt”. Also zurück zu Diesel und Benzin, denn da steckt der Fortschritt drin? Nehammer glaubt anscheinend nicht an die Chancen, die sich durch die Elektro-Mobilität für die österreichische Zulieferindustrie ergeben, wenn man auf die technologische Zukunft setzt. Nein, dann lieber an bestehenden Techniken festhalten, da riskiert man nichts, den Rest kann man ja politisch lösen, indem man sich einfach gegen EU und Fortschritt stemmt.

Robert Jungk, Zukunftsdenker und Erfinder von Zukunftswerkstätten, schrieb 1952: „Das Morgen ist schon im Heute vorhanden, aber es maskiert sich noch als harmlos, es tarnt und entlarvt sich hinter dem Gewohnten. Die Zukunft ist keine sauber von der jeweiligen Gegenwart abgelöste Utopie: die Zukunft hat schon begonnen. Aber noch kann sie, wenn rechtzeitig erkannt, verändert werden.“

Anscheinend hat Karl Nehammer die Zukunft noch rechtzeitig erkannt, um sie weitgehend verhindern zu können. Die Steuerung eines Staates mit nur einer einzigen Blickrichtung – jene in den Rückspiegel. Ein erschütterndes Bild eines Politikers, der, weil er Zukunft nicht verstanden hat, eine ganze Nation lieber in die scheinbar sichere Vergangenheit steuert. 

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