„Vom Lichten und Dunklen“ – zwei Ballett-Uraufführungen

Vom Lichten und Dunklen

Mit der Dualität von hell und dunkel, gut und böse befassen sich zwei Choreographen im Probenzentrum Aigen. Gastchoreograph Brice Asnar und Kammertänzer Flavio Salamanka bringen in ihren Choreographien die Licht- und Schattenseiten unseres Lebens auf die Bühne. Ein mitreißender Ballettabend, der mit getanzten Emotionen das Premierenpublikum am 5. Mai 2023 restlos begeisterte.

Elisabeth Pichler

Von Elisabeth Pichler

Der aus Frankreich stammende Tänzer und Choreograph Brice Asnar nimmt sich in „More than there ever was…“ die dunklen Seiten des Lebens vor. Seine zwölf Tänzer*innen wehren sich gegen all das Unheil, das sie umspült. „What is behind?“ und „I think terrible things will happen“ tönt es aus dem Off.

Mit teils ruckartigen, dann wieder fließenden Bewegungen wird versucht, gegen die sie zu verschlingen drohende Gefahr anzukämpfen. Wenn sie sich ihre überlangen grauen Shirts über den Kopf stülpen, werden sie zu einer gesichtslosen, gefährlich wirkenden Masse. Das ständig flackernde Licht verstärkt die gespenstische Stimmung. Ein kunstvoll verschnürter, riesiger Knäuel baumelt über den ständig unter Stress stehenden Tänzer*innen und sorgt zusätzlich für Bedrohung. Hoffnung spendet ein kleines Licht, das zum Finale in dem Knäuel zu flackern beginnt.

Nach der Pause darf der brasilianische Tänzer und Choreograph Flavio Salamanka den Spuren des Lichtes folgen. Der eigenwillige Titel seiner Performance „Aigen(t)Licht(t) – AigenSinn – AigenArt“ verführt zum Nachdenken. Schon die helle Kleidung der Tänzer*innen gibt Hoffnung, wenn sie übermütig auf die Bühne robben. Sofort wird klar, dass sie Ella Fitzgeralds Song „ Get Thee Behind Me Satan“ wirklich ernst nehmen wollen.

Die Damen in frechen Korsetts und die Herren in verführerischen, hautengen Dressen umkreisen sich ständig. Dazu trällert Doris Day „Perhaps, Perhaps, Perhaps“. Die Damen können sich aber nicht entscheiden, die Auswahl an tollen, verführerischen Männern ist einfach zu groß. Das fröhliche Werben bietet Platz für faszinierende tänzerische Experimente.

Nur gut, dass dieser Abend „Vom Lichten und Dunklen“ die Reihenfolge geändert hat. So kann das Publikum mit Optimismus und bester Laune den Heimweg antreten.

„Vom Lichten und Dunklen“ – Uraufführung. Choreographie und Idee: Brice Asnar und Kt. Flavio Salamanka. Bühne: Matthias Kronfuss. Dramaturgie: Thomas Rufin. Mit: Mit Valbona Bushkola, Annachiara Corti, Chigusa Fujiyoshi, Sveva Gaudenzi, Mikino Karube, Gala Lara, Larissa Mota, Oliver Hoddinott, Lucas Leonardo, Niccolò Masini, Paulo Muniz, Cassiano Rodrigues, Flavio Salamanka, Ben van Beelen. Fotos: SLT/ © Anna-Maria Löffelberger

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