Bert Lingnau: Singende Barsche

Bert Lignau

Bert Lignau | Foto: Klatschmohn Verlag

Autor: Bert Lingnau
Titel: Singende Barsche – Lustige und bewegende Kriminalfälle aus Mecklenburg und Vorpommern
ISBN: 978-3-941064-89-8
Verlag: Klatschmohn Verlag
Erschienen: 2023

Klappentext:

Singende Barsche beschreibt 62 authentische alte Kriminalfälle aus Mecklenburg Vorpommern. Sie werden Tränen lachen über die Kreativität der Ganoven, ihre Zechgelage und den originellen Charme des Bösen.

Anni Lemberger

Rezension von Anni Lemberger

Wahre Kriminalfälle vom Mittelalter bis ins 20 Jahrhundert – die meisten lustig, einige nachdenklich machend, andere wiederum emotional und traurig.

So berichtet die Chronik, von Senta, der besten Nase Mecklenburgs: Sie hatte 220 Millionen Riechzellen in ihrer Nase und war uns Menschen natürlich haushoch überlegen, wenn es um das Erschnüffeln des Täterschweißes ging – die Rede ist von einer Polizeihündin, die den Ganoven das Leben schwer machte.

Aber auch von einem Schwiegermuttermord wird berichtet. Die Mutter der Gattin degradierte ihren Schwiegersohn zu einem nichtsnutzigen Knecht und reizte ihn solange bis aufs Blut – bis er zum Beil griff..

Aufgrund einer verständlichen Ausnahmesituation lässt das Gericht Milde walten und verurteilt den Täter nur zu 5 Jahren Gefängnis.

Die beiden erwähnten und weitere 60 Kriminalfälle hat der Autor in den Archiven gefunden und gibt sie hier sehr authentisch wieder.

Nachdem ich bereits ein anderes Buch von Bert Lingnau gelesen hatte und restlos begeistert war, wollte ich unbedingt auch das vorangegangene Buch lesen, das über archivierte wahre Kriminalfälle aus Mecklenburg und Vorpommern berichtet.

Neben authentischen längst verjährten Geschichten erwartet den Leser eine „Unterrichtsstunde“ in plattdeutscher Sprache – die Übersetzung gelang mir von Fall zu Fall immer besser. So durfte ich neben spannenden Geschichten auch noch „eine neue deutsche Sprache“ lernen.

Die geschilderten Fälle sind sehr gut recherchiert und mit Fotos zu den Tatorten dokumentiert. Das Buch ist liebevoll gestaltet und weist bereits am Beginn der Kriminalgeschichte durch die Gestaltung des Barsches darauf hin, welcher Art die kriminelle Energie des Täters war, bzw. ob es sich um die Tat eines Schlitzohres oder ob es sich um ein schweres Verbrechen handelte.

Das Lesen des Buches erfordert eine erhebliche Konzentration, weil sowohl Schrift, als auch Sprache der damaligen Zeit entsprechend wiedergegeben wurden.

Bert Lingnau: Steile Hechte >

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