Hörst du das Wasser glitzern?

Hörst Du das Wasser glitzern

Ein Klangspiel für Kinder ab 2 Jahren

Das Element Wasser steht im Mittelpunkt der neuen Produktion für Kleinstkinder im Toihaus Theater. Performerin und Musikerin Yoko Yagihara hat das Stück konzipiert und präsentiert nun ihre ganz persönliche „Wunschliste“. Sie will dazu anregen, „das Hören zu sehen und das Sehen zu hören“. Bei der Generalprobe am 13. Oktober 2023 gab es zwar nur Erwachsene als Publikum, doch die ließen sich nur allzu gerne verzaubern.

Elisabeth Pichler

Von Elisabeth Pichler

Auf der Bühne hat Gerold Tusch eine bunte Spielwiese mit den unterschiedlichsten Stationen aufgebaut. Viele Gläser und Krüge in allen Größen, Siebe, bunte Trichter, ein Vibraphon, ein Brunnen und ein Wasserkocher warten auf ihren Einsatz. Doch die Funktion mancher Geräte wird erst im Lauf der Vorstellung klar. Dass Wasser nicht immer flüssig sein muss, zeigt Yoko dem Publikum, meist sind das wohl Kinder, gleich zu Beginn. Sie lässt Eiswürfel rollen und schließlich in mit Wasser gefüllte Behälter plumpsen, was natürlich völlig unterschiedliche Geräusche erzeugt.

Auch das Internet weiß Interessantes über den Klang von Wasser zu berichten:

„Wer hätte gedacht, dass Wasser so eine große psychologische Wirkung auf uns haben kann? Von Entspannung über Stressabbau bis hin zur Verlangsamung des Herzschlages können Wasserklänge die menschliche Wahrnehmung und Gesundheit beeinflussen.“

Yoko verbindet als Schlagwerkerin die Wassergeräusche mit experimenteller Musik und verstärkt damit die entspannende Wirkung, der man sich nur schwer entziehen kann. Mit ihren Schlägeln bearbeitet sie auch große Wasserbehälter, die je nach Füllung unterschiedliche Geräusche erzeugen.

Großen Spass dürften die Kinder sicher mit den Wasserbomben-Experimenten haben. Dass diese leicht platzen können, wissen sie bestimmt. Dass sie aber auch herrliche Springbrunnen erzeugen können, wird ihnen sicherlich auch gefallen. Die eher meditativen Geräusche, das Spritzen, Blubbern, Fließen und Plätschern wird regelmäßig von einem lauten Knall unterbrochen. Dieses Geräusch erzeugt, wie ein perpetuum mobile, eine ständig kippende Wasserflasche.

Nach der Vorstellung nahm ich dieses eigenwillige Gerät genauer unter die Lupe.. Es handelt sich dabei um einen selbst gebastelten Shishi Odoshi Brunnen, wie sie in japanischen Zen-Gärten zu finden sind. Normalerweise beseht dieser Brunnen aus einem kippfähigen Bambusrohr, das so lange mit Wasser gefüllt wird, bis es vornüber umkippt und das Wasser in einem Schwall entleert wird. Wenn das Bambusrohr in seine Ausgangslage zurück kippt, schlägt es auf einem Stein auf und macht ein Geräusch, das die Wirkung einer Vogelscheuche hat.

Diese halbe Stunde mit Yoko Yagihara, viel Wasser und Musik führt die Kinder sicherlich in eine ganz eigene, ruhige Erlebniswelt. Ich nehme an, dass die Größeren zu Hause wohl einige Geräusche selbst ausprobieren wollen. Das Toihaus Theater hat mit seinen zauberhaft kreativen Stücken zwar bereits ein Stammpublikum. Das erfolgreiche BimBam Theaterfestival für Klein(st)kinder, das alle zwei Jahre stattfindet, sorgt regelmäßig für den nötigen Nachschub an Kleinkindern.

„Hörst du das Wasser glitzern?“ –Ein Klangspiel von Yoko Yagihara für Kinder ab 2 Jahren. Konzept und Spiel: Yoko Yagihara. Assistenz: Anna Bàrbara Bonatto. Dramaturgie: Felicitas Biller. Bühne und Ausstattung: Gerold Tusch. Musikalische Beratung: Gudrun Plaichinger. Licht und Technik: Florian Kirchmayr, Robert Schmidjell. Foto: Toihaus © Siegrid_Cain

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