Der Almkanal -ein stiller Zeitzeuge

Müllner Arm

Hier startet der Müllner Arm des Almkanals, der heute der Hauptarm mit den meisten Kraftwerken ist.

Das Salzburger Museum Carolino Augusteum lud ein: Zu einer Wanderung entlang des historischen Almkanals in Salzburg.

Annabell Brand

Von Annabell Brand

Der Start: Beim erzbischöflichen Brunnhaus in der Brunnhausgasse, direkt unterhalb der Festung. An die 60 Leute warten darauf, sich nach einer Besichtigung des alte Brunnhaus auf den Weg entlang des Kanals zu machen und mehr über seine Geschichte zu erfahren. Das kleine Wasserschlössl auf dem Hang unterhalb der Festung war leider nicht mehr zu besichtigen, da es bereits in den frühen 60ern abgerissen wurde.

Aufgrund der großen Anzahl der Teilnehmer wurde die Gruppe in zwei Teile geteilt. Die Leitung dieser Gruppe übernahm Dipl.-Ing. Wolfgang Peter. Er ist Almmeister der Wasserwerks – Genossenschaft – Almhauptkanal und Mitarbeiter in der Fachabteilung 6/6-Wasserwirtschaft der Salzburger Landesregierung.

Die Entstehung des Almkanals

Das städtische Brunnhaus, ein mit Almwasser betriebenes Grundwasserhebewerk, versorgte zahlreiche Stadthäuser und Brunnen sogar am andersseitigen Salzachufer.

Bis zum  13. Jahrhundert war eine Befestigungsanlage aufgrund der natürlichen Lage Salzburgs noch nicht notwendig, denn geschützt zwischen den Stadtbergen und der Salzach, blieb die Stadt von Angriffen meist verschont. Der Nachteil dieser Lage war, dass die vom Mönchsberg umschlossene Altstadt keine Bäche und nur wenige Quellen hatte, die das notwendige Nutz- und Trinkwasser liefern konnten. Im Falle von Belagerungen und anderen Ausnahmezuständen wären die Bürger den Feinden vor der Stadt hilflos ausgeliefert gewesen.

Eingang zu einem alten Wasserstollen unterhalb der Festung. Seine Erhaltung ist nur einer engagierten Anrainerin zu verdanken.

1127 wurde das für damalige Zeiten außergewöhnliche Projekt ins Leben gerufen, einen Gang durch den Mönchsberg zu brechen, um auf die großen Wasservorräte im Raum Leopoldskron zurückgreifen  zu können. Die größten und einflussreichsten Grundherren waren zu dieser Zeit die Erzabtei St. Peter und das Salzburger Domkapital. Beide verfügten über große landwirtschaftliche Nutzflächen, den „Frauengarten“ (heute Hofstallgasse) und das Kaiviertel, die vor allem für den Anbau von Getreide verwendet wurden. Der Almkanal zählt zu den ältesten Wasserleitungsstollen Mitteleuropas.

Ein fester Bestandteil des Almkanals sind die Kopfweiden an seinem Ufer. Die Ruten der Weiden dienten jahrhundertelang als Flechtmaterial für Korbwaren. Ein Teil der Kopfweiden in der Nähe des Leopoldskroner Weihers sind nur mehr Ruinen, werden aber stehengelassen, damit der spezifische Lebensraum zahlreicher Insekten und Vögel erhalten bleibt.

Heute

Heute liegen noch 14 Kraftwerke am Almkanal, die etwa 0,5% des Salzburger Stromverbrauches liefern, eines davon gehört z.B. zur Stiegl Brauerei Der Almkanal war quasi ein Vorläufer der Salzburger Stadtwerke und wurde früher auch als Trinkwasser genutzt. Doch der Almkanal wurde auch für die Entsorgung benutzt. Durch die U…

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