Irene Dorfner: Tod in der Salzach

Irene Dorfner

Irene Dorfner | Foto: Privat

Autorin: Irene Dorfner
Titel: Tod in der Salzach
ISBN-13: 978-3987381997
Verlag: ID Verlag
Erschienen: 07.04.2024

Klappentext:

Eine Gruppe von Schleusern ist gut organisiert und transportiert regelmäßig Illegale über die deutsch-österreichische Grenze.

Aber es gibt einen Verräter – bei einem Transport über die alte Grenzbrücke zwischen Ach und Burghausen wartet die Polizei. In Panik springen der Fahrer und fünf seiner Passagiere in die kalte Salzach – und zwar genau an der Stelle, an der vor wenigen Tagen eine Frauenleiche entsorgt wurde…

Anni Lemberger

Rezension von Anni Lemberger

Vorsichtig bleibt „er“ mit dem Auto auf der alten Brücke zwischen Ach und Burghausen stehen. Ein kurzer Rundumblick und dann wirft er ein „schweres Paket“ über das Geländer der Salzachbrücke. Gut beschwert mit Steinen geht das Paket auch gleich unter. Er ist sich sicher, dass die Frauenleiche nicht mehr gefunden wird. Wie kann er auch ahnen, was kurz danach genau an derselben Stelle passiert und sofort in den Fokus der zuständigen Polizei gerät…..

Aufgrund „deutsch-österreichischer“ Zusammenarbeit auf verschiedenen Ebenen funktioniert zuerst grenzüberschreitendes Schleppertum, genauso, wie danach die  Zerschlagung desselben. Und auf beiden Seiten gibt es „Maulwürfe“, die Insiderinformationen weitergeben und sich zuerst damit bereichern, im Anschluss aber in tödliche Gefahr geraten.

Der Fall ist eine besondere Herausforderung für Leo Schwartz und seine Ermittlerkollegen. Aber auch die Ehefrau von Schwartz sieht in diesem Fall ihre große Chance gekommen, missbraucht vertrauliche Informationen und mischt an der gefährlichen vordersten Front mit. Und welche Rolle spielt die einstige DDR in diesem Fall?

Ein regionaler bayrisch-österreichischer Kriminalroman rund um die Inn-Salzach Region.

Die Autorin macht das grenzüberschreitende Schleppertum zum Thema. Und welcher Grenzübergang könnte sich dazu besser eignen als ein Ort mit zwei Grenzbrücken? Natürlich braucht es dazu Insidertipps, welcher der beiden Übergänge gerade unbewacht ist, denn die zuständige Polizei hat den illegalen Einwanderern und ihren Schleusern den Kampf angesagt.

Und logischerweise ist die deutsche Polizei mehr daran interessiert, die Einwanderung in ihr Land zu unterbinden, deshalb ist von österreichischer Seite die Ermittlung eher träge – was Schwartz unbefugter Weise, gemeinsam mit seinem Kollegen Hans, österreichischen Boden betreten lässt.

Der Protagonist Leo Schwartz ist ein selbstbewusster bayrischer Mordermittler, der sich regelmäßig den Anweisungen seiner Vorgesetzten widersetzt und letztlich damit aber Recht behält. Obwohl er dienstlich eher mürrisch agiert, hat er eine sehr menschliche, empathische Seite – und die betrifft vorwiegend ältere Damen. So trifft er hier auf eine Zeugin, für deren Unversehrtheit er sehr viel riskiert.

Aber auch mit den Schatten der Vergangenheit beschäftigt sich Dorfner in diesem Krimi. Was bedeutet es nach vielen Jahren, wenn ein ehemaliger Republikflüchtling der DDR, der dafür streng bestraft wurde, jetzt in einem geeinten Deutschland auf seinen ehemaligen Widersacher trifft, dessen Schikanen bei ihm immer noch Albträume auslösen?

Ein fiktiver Krimi mit interessanten, realen Hintergrundthemen. Der Kriminalroman ist flüssig zu lesen und lässt sich gut nachvollziehen.

Die Spannung beginnt bereits mit der Einleitung und hält bis zum Schluss des Buches an. Das Foto auf dem Einband des Buches zeigt einen der Tatorte dieser Krimihandlung und macht deshalb den Roman besonders authentisch.

Für Freunde von Regionalkrimis ein Genuss!


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