„Familienabend“ – Viva la Famiglia

Familienabend

Das neu gegründete Kollektiv „We Are Family“ hat sich im Rahmen dieses Theaterprojektes die Frage gestellt: „Was bedeutet eigentlich Familie für mich?“ Drei Damen und drei Herren des Schauspielensembles des Salzburger Landestheaters geben Einblick in ihre derzeitige Familiensituation und schwelgen in Erinnerungen. Das Publikum zeigte sich bei der Uraufführung am 1. Oktober 2021 begeistert von diesem ungewöhnlichen Feel-Good-Theaterabend.

Elisabeth Pichler

Von Elisabeth Pichler

Was kochen wir denn heute? Jeder hat ein anderes Lieblingsgericht, angeblich auch die eine oder andere Intoleranz, ist Vegetarier oder gar Veganer. Man einigt sich daher auf eine Minestrone und unterschiedlich gefüllte Blätterteigtaschen, denn es sollte dem Gast – heute wird Michael Niavarani erwartet – ja schließlich schmecken. Während die ersten Küchendüfte von der Bühne Richtung Zuschauerraum ziehen, erinnert sich Georg Clementi an die Düfte seiner Oma. Noch heute sieht er sie vor sich, wie sie auf der Hausbank sitzt und jammert: „Wann holt er mi denn endlich?“ Ja, so war das früher bei den wirklich frommen Leuten, denn einen ähnlichen Spruch kenne ich von meiner Großmutter, bald nach ihrem 80. Geburtstag: „I glaub, er hat mi vergessn.“

An diesem Abend erinnert man sich oft an selbst erlebte, ähnliche Situationen. Warum etwa wurden in vielen Familien Gläser, die man nie benützt, in Vitrinen ausgestellt? Großartig auch die Szene, in der eine Mutter (Anja Clementi) ihrer Tochter (Lisa Fertner) kurz vor der Hochzeit durch kleine Sticheleien zu verstehen gibt, dass sie mit deren Wahl nicht ganz zufrieden ist. Da schwingt ganz klar der Vorwurf mit: „Warum hat es nicht ein Anwalt oder Arzt sein können?“ Leider gehören auch Kränkungen zum familiären Alltag.

Wie erfrischend hingegen, wenn Gregor Schutz von seiner kindlichen Suche nach einem „Seelentier“ erzählt. Leider wurden ihm nur Vögel erlaubt und die eignen sich leider nicht wirklich als Kuscheltiere. Janna Ramos-Violante wuchs in…

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