Klimaschutz ist Kinderrecht

Unwetter über Anthering

Unwetterfront über Anthering | Foto: Karl Traintinger

Hitzewellen und Unwetter wechseln einander ab, Klima- und Wetterextreme nehmen deutlich spürbar zu. Die negativen Auswirkungen auf Mensch und Natur, aber auch volkswirtschaftliche Schäden, sind enorm.

Andrea-Holz-Dahrenstaedt
Foto: ©Marco Riebler

Von Andrea Holz-Dahrenstaedt

Der UNO-Weltklimarat warnt einhellig vor weiteren Eskalationen und fordert drastische und vor allem rasche Schritte zur Reduktion der Treibhausgase. Die Sorge um die Zukunft unseres Planeten steht bei jungen Menschen an zentraler Stelle.

Zu Recht, leiden Kindern und Jugendlichen am stärksten unter den Folgen der Klimakrise: durch verminderte Zukunftschancen; oder bei großer Hitze, da sie ihre Köpertemperatur weniger gut regulieren können; oder, wenn sie aufgrund von Rauchschwaden und schlechter Luftqualität in der Wohnung bleiben und ihre Aktivitäten im Freien einschränken müssen… Eigentlich sollten alle Alarmglocken schrillen.

Und, was passiert? Die einhelligen Forderungen der Wissenschaft verhallen – wie Kassandrarufe – ungehört. Die jungen Menschen, die seit Jahren in friedlichen Demonstrationen und mit vernünftigen Argumenten die Welt aufzurütteln versuchen, werden lächerlich bis hin zu Sündenböcken gemacht. Und – anstatt sich ernsthaft mit den Versäumnissen tatkräftig zu beschäftigen und ein effizientes Klimaschutzpaket zu beschließen, wird gegen die mobilisiert, die daran erinnern, dass etwas falsch läuft: Mit Strafverschärfungen sowie verbalen und körperliche Attacken. Es klingt nach Ablenkungsmanöver. Ohne Schwarzmalerei sei der Vergleich gestattet: Wir empören uns lieber über ein schief hängendes Bild im Schiff, als es entschlossen vor dem Untergang zu retten.

Nun hat auch der UN-Kinderrechtsausschuss reagiert und alle Staaten nachdrücklich aufgefordert, das Kinderrecht auf eine saubere, gesunde und nachhaltige Umwelt besser zu beachten und die Ansichten der Kinder in umweltpolitischen Entscheidungen zu berücksichtigen. Es wäre daher auch an der Zeit, dass die Kinder- und Jugendanwaltschaft Parteienstellung bei allen umweltbezogenen Projekten und Maßnahmen erhält, um dabei die Rechte der Kinder zu vertreten.

Man kann über die Mittel der Wahl der jungen Generation trefflich diskutieren, man muss sich nicht über Klimakleber freuen, aber ein Verständnis für ihren Unmut und ihre Aktionen aufzubringen, wäre angebracht. Die Erde braucht uns Menschen nicht, aber unsere Kinder und Enkel brauchen sie.

Presseaussendung
Dr. Andrea Holz-Dahrenstaedt
Kinder- und Jugendanwältin

Kinder- und Jugendanwaltschaft (kija) Salzburg
Fasaneriestraße 35, 1. Stock 
5020 Salzburg

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Dorfladen

1 Kommentar zu "Klimaschutz ist Kinderrecht"

  1. Heinrich Frei Heinrich Frei | 31. August 2023 um 08:31 |

    Andrea Holz-Dahrenstaedt schreibt: „Der UNO-Weltklimarat warnt einhellig vor weiteren Eskalationen und fordert drastische und vor allem rasche Schritte zur Reduktion der Treibhausgase. Die Sorge um die Zukunft unseres Planeten steht bei jungen Menschen an zentraler Stelle.“…. „Die jungen Menschen, die seit Jahren in friedlichen Demonstrationen und mit vernünftigen Argumenten die Welt aufzurütteln versuchen, werden lächerlich bis hin zu Sündenböcken gemacht.“

    Ein Tabu bei den weltweiten Klimaverhandlungen der „Erwachsenen“ ist der CO2-Ausstoss bei den Investitionen in die Rüstungsindustrie und der CO2-Ausstoss der Militärs, Streitkräfte die angeblich mit ihren Kriegen „den Frieden sichern“. Seit Jahren ist das Militär auf Druck der USA, der anderen Nato-Staaten und Russlands von Berichtspflichten über den CO2-Ausstoss freigestellt. In den weltweiten Klimaverhandlungen und den Vereinbarungen von Kyoto und Paris zur Begrenzung des CO2-Ausstosses spielen die riesigen Zahlen der Investitionen in in die Kriegsindustrie keine Rolle.

    Offiziell profilieren sich zum Beispiel Investmentfonds heute als Lehrmeister des nachhaltigen Investierens, unter anderem der weltweit größte Investmentfonds BlackRock. Doch BlackRock legt weiter Milliarden im Sektor der fossilen Energie an, Erdöl, Gas und Kohle. Selten liest man im Zusammenhang mit der Umweltfrage von den Investitionen von BlackRock und anderer Investoren in Firmen der Rüstungsindustrie oder sogar in Firmen die nuklearen Sprengkörper herstellen. Dabei gehört das Militär zu den größten Umweltverschmutzern dieser Erde.

    Wie viele Milliarden die ehrenwerte Gesellschaft der privaten und öffentlichen Banken, Versicherungen und Pensionskassen, Investmentfonds in die konventionelle Rüstungsindustrie investiert haben ist nicht bekannt. Dieser Sektor erlebt jetzt dank dem Krieg in der Ukraine und der weltweiten Aufrüstung einen Boom.

    Bekannt hingegen ist, laut dem Laut dem Report Don’t Bank on the Bomb wie viel Geld in Firmen investiert wird die Atombomben bauen.
    Laut dem Report Don’t Bank on the Bomb: 338 Institutionen hatten 2020 685 Milliarden US-Dollar in 25 Unternehmen investiert, die Atomwaffen produzieren, von China, Frankreich, Indien, Russland, Großbritannien bis zu den Vereinigten Staaten von Amerika.

    Wie hoch sind die Investitionen der „neutralen“ Schweiz in die Atomaffenindustrie?
    Vom Januar 2019 – Juli 2021 hatte die UBS 2’562,2 Millionen US-Dollar in Firmen angelegt, die an der Produktion von nuklearen Sprengkörpern beteiligt waren, die Credit Suisse 2’058,6 Mio. USD, die Schweizerische Nationalbank 64,4 Mio. USD, EFG International 113,0 Mio. USD, Pictet 60,7 Mio. USD, Company Financière Tradition 23,4 Mio. USD und Quareo Capital 0,7 Mio. USD.
    Nicht erstaunlich ist deshalb: Die Schweiz hat den Atomwaffenverbotsvertrag bisher nicht unterschrieben, wie Österreich, obwohl das Parlament dafür war und die große Mehrheit der Bevölkerung dafür wäre. Das Geschäft mit dem Krieg geht bei den Leuten, die in der Schweiz das Sagen haben, vor.

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