„Gretchen 89ff“ –Variationen der Kästchen-Szene

Foto: Kleines Theater | Theater Transversale

Lutz Hübner beleuchtet in der 1997 uraufgeführten Komödie die Konflikte zwischen Regisseur und Schauspieler, zwei natürlichen Angstgegnern. Im Kleinen Theater lassen Bina Blumencron und Gerhard Greiner in kurzweiligen Probenszenen die unterschiedlichsten Charaktere aufeinanderprallen. Ein köstlicher, ironisch-selbstkritischer Blick hinter die Kulissen des Theaterbetriebes.

Von Elisabeth Pichler

Ein beflissener Hospitant (Gerhard Greiner), eigentlich ein Germanistikstudent, der das Theater einfach toll findet, begegnet einer gefeierten Schauspielerin (Bina Blumencron), die er über alles bewundert. Anfangs wagt er kaum, sie anzusprechen, doch dann ist er nicht mehr zu bremsen. Ihr totales Desinteresse scheint er nicht zu bemerken.

Kaum wiederzuerkennen ist Gerhard Greiner, als er kurz darauf als arroganter Regisseur mit einer sehr bemühten Schauspielerin die Kästchen-Szene aus Goethes Faust, im Textheft auf Seite 89ff, probt. Die Arme kann es ihm trotz aller Bemühungen einfach nicht recht machen.

Bina Blumencron wiederum mutiert in der folgenden Szene zur übermotivierten Anfängerin. Frisch von der Schauspielschule nervt sie den Provinz-Regisseur mit Lockerungsübungen und eigenwilligen Improvisationen.

Foto: Kleines Theater | Martin Brunnemann

Grandios die Szene mit „dem Streicher“, der es schafft, die Kästchen-Szene auf wenige Sätze zu verknappen: „Schwül ist es irgendwie – Mutter ist nicht zu Hause …

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