Die “Wandergalerie” organisierte vor einigen Tagen eine Grenzwanderung in Oberndorf/ Laufen, die die Grenzen des menschlichen Zusammenlebens aufzeigte. Toleranz und Provokation waren dabei Kernthemen.
Die Fotos und das Video sind von KTraintinger, der Text ist von Thomas Schlesier.
Viele Formen von Grenzen begleiten uns alltäglich.
Mal sichtbar, mal unsichtbar.
Oft überwindbar, oft unüberwindbar.
Politisch, gesellschaftlich, ideologisch, menschlich, körperlich, geographisch, religiös, sexuell, bürokratisch, technisch, naturgegeben.
Grenzen können uns Schutz geben, sie können uns aber auch ausgrenzen, vertreiben, verunsichern aber auch neue Räume schaffen.

Die Stadt Laufen lebt seit Jahrhunderten mit einer natürlichen Grenze, die der Salzach. Immer wieder mussten die Bewohner der historischen Stadt Laufen mit Hochwasser leben und bekamen auf diese Art auch Grenzen zu spüren.
Vor etwa 200 Jahren wurden die politischen Grenzen neu gezogen und aus einer Stadt wurden zwei. Jede dieser Städte musste sich nun neu orientieren.
Durch Schengen wurde die Sichtbarkeit dieser Grenze aufgehoben. Sie existiert jedoch noch immer weiter in Form von Dialekt, Einkaufsverhalten und so manchem Vorurteil. Die Städte Oberndorf und Laufen bieten sich daher als ideale Bühne für eine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema Grenzen an.

An drei Stationen machte die Kunstwanderung der Wandergalerie halt. Diesseits und jenseits der Grenze.
Der Photoart Künstler „h.rogra“ zeigte in einem engen Gewölbe in Laufen seine Videoinstallation zum Thema „eingegrenzt“.

In Oberndorf wurden die ZuschauerInnen „ausgrenzt“. Nur die Tänzerin „Neues Barcons“ nach einer Choreographie von „Ceren Oran“ hatte Zutritt zu dem Raum.
Die Grenzen überwand die Performance Art Künstlerin „VAKINORE“ in ihrer Performance zum Thema „grenzenlos“. Sie nutzte die natürliche Bühne der deutschen Seite der Salzachschleife während das Publikum von der österreichischen Seite zuschaute.

Verbunden wurden die einzelnen Stationen am 10. Juli 2010 durch einen Musikzug über die Brücken, durch die Stadt und über die Grenzen. Die Musikerin Christine Stöckler führte die Wanderung zur ersten Runde um 11 Uhr an. Die zweite Runde um 16 Uhr wurde vom Oberndorfer Musiker Wolfang Gaisbauer und dem Laufener Lukas Schauer angeführt.


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Fast 10 Jahre ist es her. WANDERGALERIE und dieRAUM existieren nicht mehr, VAKINORE hat sich aus der Kunst zurückgezogen. GRENZWANDERUNGEN haben eine neue Bedeutung erhalten. Die Zeit vergeht.
Freu mich über das Video!
Danke für das Video! Freu mich über das Interesse!
Sinnlich und künstlerisch sehr interessant. Toller Bericht, wünsche noch viel Erfolg.
Vielen Dank für den Bericht und die schönen Photos!
Ein seeeehr schöner Bericht – bin froh, dass ich die Grenz-Wanderung mitgemacht habe!