Donald Trump will Europa nicht mehr verteidigen

Panzerkette

Donald Trump drohte Europa bei einem Angriff nicht mehr zu verteidigen. Die anderen Nato-Länder für ihre Verteidigung zahlen nicht genug. Soll dies Verlautbarung als „nächste Stufe des Irrsinns bei Trump“ betrachtet werden?

Heinrich Frei

Von Heinrich Frei, Zürich, Schweiz

In den letzten Jahrzehnten haben die USA von Vietnam, Kambodscha, Laos, Grenada, Panama, Afghanistan, dem Irak, den Balkanländer, Somalia bis hin zu Libyen, mit katastrophalen Folgen Länder verteidigt, angeblich auch unsere Freiheit. Millionen Menschen sind dabei umgekommen, ganze Landstriche wurden mit Minen, Uranmunition und giftigen Entlaubungsmitteln verseucht.

Auch Russland verteidigte angeblich Afghanistan, Tschetschenien und jetzt die Ukraine. Bei diesen Operationen mit Armeen bereichern sich hüben wie drüben schlussendlich nur die Aktionäre der Rüstungsindustrie. Mit dem Wiederaufbau nach den Zerstörungen durch die so genannten Verteidigungskriege wird dann auch noch ein Geschäft gemacht, auf Kosten der Armen.

Ein Rezept für Europa

Für Europa und die Welt gibt es Alternativen zum Rezept der militärische Konfliktlösung. Ein gewaltloses Vorgehen, gewaltlose Widerstand gegen einen Aggressor, zur Befreiung von einem Unterdrückungsregime. Gewaltlosigkeit war in der Vergangenheit oft erfolgreich.

Auch unter extremen Diktaturen, in Norwegen und Dänemark sogar unter dem Naziregime, waren gewaltlose Aktionen oft erfolgreicher als Operationen der bewaffneten Résistance in Frankreich oder Jugoslawien. Dazu gibt es eine umfangreiche Literatur, zum Beispiel das Buch «Die ge…

Visits: 17

Dorfladen

2 Kommentare zu "Donald Trump will Europa nicht mehr verteidigen"

  1. Hanns Mayr shriebt: „—aber ohne massive Aufrüstung wird es wohl auch in Europa künftig nicht gehen. Wir müssen uns selbst verteidigen können. Es ist nicht gut, wenn man in Sicherheitsfragen womöglich auf Trump angewiesen sein könnte.“

    Ja, jetzt wird aufgerüstet, wie drüben beim Feind, «um den Frieden zu sichern». Das grösste NATO-Manöver seit Jahrzehnten hat man jetzt organisiert. Es geht darum einen russischen Angriff abzuwehren. Der deutsche Kriegsminister Boris Pistorius sprach von der Möglichkeit eines russischen Angriffs in fünf bis acht Jahren. Dringend «kriegstüchtig» mahnte der Sozialdemokrat, müsse deswegen die deutsche Bundeswehr werden. Auch die Wiedereinführung der Kriegsdienstpflicht in Deutschland zieht er in Betracht…

    Russland ist jedoch zu schwach, um ein NATO-Land anzugreifen auch nicht in fünf bis acht Jahren. 2022 gab Russland 2022 86,4 Milliarden US Dollar für die Rüstung aus, Grossbritannien 68,5 Milliarden USD, Deutschland 55,8 Milliarden USD, Frankreich 53,6 Milliarden USD und Italien 33,5 Milliarden USD. Allein die vier europäischen Nato-Staaten, Grossbritannien, Deutschland, Frankreich und Italien haben 2022 fast 2,5-mal so viel wie Russland für die Rüstung und das Militär verbraten.

    Die USA vergeudete 2022 877 Milliarden US Dollar für das Militär, 10-mal mehr als Russland. Die Lobby der Rüstungsindustrie ist in den USA sehr mächtig, wie leider in vielen Ländern auch, auch in Russland und der neutralen Schweiz.

    Es stellt sich die Frage, ist militärische Verteidigung sinnvoll. Wäre eine gewaltfreie Verteidigung und wären auch gewaltfreie Befreiungsbewegungen nicht erfolgreicher? Die Opfer, die der Krieg in Gaza und der Ukraine bis heute gefordert haben, sind furchtbar. In der Ukraine wurde die Infrastruktur, wurden Häuser zerstört. Der Wiederaufbau wird Jahrzehnte dauern. Die Verseuchung durch Minen, Streubomben und Uranmunition wird nach dem Krieg noch lange viele Opfer fordern. Ganze Landstriche werden lange landwirtschaftlich nicht mehr nutzbar sein wie in Südostasien nach dem Vietnamkrieg, im Nahen Osten, auf dem Balkan und in Afrika.

    Bisher sind in der Ukraine fast eine halbe Million Soldaten, Russen Ukrainer, ausländische Söldner, getötet oder verwundet wurden, laut Schätzungen von Vertretern der US-Regierung. Um sich wie die Ukraine verteidigen zu können fordern viele jetzt auch mehr Geld für das Schweizer Militär, um in Zukunft die Sicherheit der Schweiz zu garantieren, wie es heisst. Dabei zeigen die Fälle Ukraine und Gaza, wie furchtbar das Rezept „militärische Konfliktlösung“ ist.

    Es gibt Alternative zum Rezept „militärische Konfliktlösung“. Ein gewaltloses Vorgehen, gewaltlose Widerstand. Gewaltlosigkeit war in der Vergangenheit oft erfolgreich.
    Auch unter extremen Diktaturen, in Norwegen und Dänemark sogar unter dem Naziregime, waren gewaltlose Aktionen oft erfolgreicher als Operationen der bewaffneten Résistance in Frankreich oder Jugoslawien. Dazu gibt es eine umfangreiche Literatur, zum Beispiel das Buch «Die gewaltfreie Aktion» von Gernot Jochheim, vom Verlag Rasch und Röhring, 1984. Diese Studien wären gerade heute in unserer so gewaltgläubigen Zeit, des Krieges in der Ukraine und des so genannten weltweiten Krieges gegen den Terror aktuell.

    Der Berliner Friedensforscher Theodor Ebert verfasste 1972 die Studie «Gewaltfreier Aufstand – Alternative zum Bürgerkrieg» Ebert war auf dem Baltikum als Berater für ein gewaltloses Vorgehen tätig. Ein gewaltloses Vorgehen war im Baltikum erfolgreich: 1990 in Estland, Lettland und Litauen. Der Kampf für die Befreiung und die Unabhängigkeit der baltischen Staaten wurde gewaltlos geführt.

  2. Hanns Mayr Hanns Mayr | 17. Februar 2024 um 09:09 |

    S.g. Herr Frei,
    ich schätze ja ihre Bemühungen, Problme friedlich lösen zu wollen. Nur hat die aktuelle Situation in der Welt gezeigt, dass das mit dem Hinhalten der einen Wange als Friedensangebot nicht hilft. Leider. Alexej Nawalny ist tot. Putin macht was er will. Wie es ausschaut, akzeptiert er nur Stärke. Ja es ist frustrierend, wie wenig lernfähig die Menschheit ist, aber ohne massive Aufrüstung wird es wohl auch in Europa künftig nicht gehen. Wir müssen uns selbst verteidigen können. Es ist nicht gut, wenn man in Sicherheitsfragen womöglich auf Trump angewiesen sein könnte.

Hinterlasse einen Kommentar

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*