Blackbird – eine dramatische Konfrontation

Blackbird

Im Kleinen Theater feierte am 4. März 2013 das preisgekrönte Zwei-Personen-Stück des schottischen Dramatikers David Harrower über die Liebesbeziehung zwischen einem erwachsenen Mann und einem 12-jährigen Mädchen Premiere. Ein stets aktuelles Thema, ein bedrückend provokantes Stück.

Blackbird - eine dramatische Konfrontation
Elisabeth Pichler

Von Elisabeth Pichler

Das Kleine Theater ist ausverkauft, doch die vordersten Reihen bleiben leer, denn hier befindet sich der etwas schmutzige, unaufgeräumte Arbeitsplatz von Ray.

Für einen „dummen, dreimonatigen Fehler“ hat er 3 Jahre und 7 Monate im Gefängnis gesessen. Jetzt lebt er in einer intakten Beziehung, mit der Vergangenheit hat er abgeschlossen. Es ist ihm gelungen, sich unter neuem Namen ein neues Leben aufzubauen.

„Wie ein Gespenst aus dem Nichts“ taucht nach 15 Jahren plötzlich Una auf und stellt ihn wütend zur Rede. Aus dem schüchternen kleinen Mädchen ist eine selbstbewusste Frau geworden, die sich nicht abwimmelt lässt. Sie ist auf der Suche nach Erklärungen.

Was ist damals wirklich geschehen? War es Liebe, Schwärmerei oder doch ein Verbrechen? Ray findet dieses Gespräch sinnlos und belastend: „Ich muss mir das nicht antun, du hast kein Recht, mich zu demütigen.“ Doch Una gibt nicht auf und Ray beginnt, sich zu rechtfertigen. Dabei prallen zwei völlig unterschiedliche Versionen der Vergangenheit aufeinander. Ray erinnert sich an die 12-jährige Una als verführerische kleine „Lolita“, die ihm ständig nachstellte und ihn schließlich dazu brachte, mit ihr zu fliehen. Wer hatte Schuld daran, dass es anfing, und wer hat es zugelassen?

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