26. Dezember | Stephanus, der erste Märtyrer

Unser Bild (© Michael Neureiter) zeigt Stephanus im Segmentbogen des Hauptportals der Pfarrkirche Adnet: Die Darstellung zeigt den Heiligen als Diakon bekleidet während der Steinigung. Das spätgotische Portal dürfte aus dem späten 15. Jahrhundert stammen.

Unser Bild (© Michael Neureiter) zeigt Stephanus im Segmentbogen des Hauptportals der Pfarrkirche Adnet: Die Darstellung zeigt den Heiligen als Diakon bekleidet während der Steinigung. Das spätgotische Portal dürfte aus dem späten 15. Jahrhundert stammen.

Man kann irritiert sein: Gleich nach dem Fest der Geburt Jesu, dem Christtag am 25. Dezember, feiern die meisten christlichen Kirchen am 26. Dezember den heiligen Stefan – den ersten Märtyrer, den Ersten, der für die Sache Jesu sein Leben verlor: Damit wird auch deutlich: Zur Geburt Jesu gehört sein Sterben und sein Auferstehen und auch der Einsatz der Christinnen und Christen.

Michael Neureiter

Von Michael Neureiter

Stephanus begegnet uns in der von Lukas verfassten Apostelgeschichte, die über das Pfingstereignis und die Entwicklung der jungen Christengemeinden berichtet: „Als die Zahl der Jünger zunahm“, entschließen sich die Zwölf, ihr Team zu vergrößern: Sie bitten „die ganze Schar der Jünger“, „sieben Männer von gutem Ruf und voll Geist und Wahrheit“ zu wählen, denen die Zwölf den „Dienst an den Tischen“, die „tägliche Versorgung“, übertragen wollen.(Apg 6,1 – 8,1)

Als Erster der Sieben, denen die Apostel die Hände auflegen, wird Stephanus genannt, „erfüllt vom Glauben und vom Heiligen Geist“. Und Stephanus profiliert sich nicht durch den Dienst am Tisch, sondern durch sein Auftreten, er tut „Wunder und große Zeichen unter dem Volk“. Er wird verhaftet und vor den Hohen Rat geschleppt. Hier hält Stephanus seine große Rede, in der er die Heilsgeschichte erläutert. Sie wird zur Wende in der Entwicklung des jungen Christentums. Es entwickelt sich über Jerusalem hinaus und bezieht in einem ersten Erweiterungsschritt auch Nichtjuden – die Samariter – mit ein.

Die deutliche Rede des Stephanus („Ihr Halsstarrigen…“) und seine Vision („Ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen.“) führen zur Empörung der Zuhörer: Sie halten sich die Ohren zu, treiben ihn zur Stadt hinaus und steinigen ihn. Zeuge des Vorgangs ist ein junger Mann namens Saulus: „Saulus aber war mit seiner Ermordung einverstanden.“

Stefanus wird als „Archidiakon“, als „erster Diakon“, und als „Erzmärtyrer“ bezeichnet, sein Tod ist der Auftakt zu einer ersten Verfolgung der Christen in Jerusalem, an der sich Saulus – vor seiner Bekehrung – intensiv beteiligt, und zu ihrer Zerstreuung in Judäa und Samarien.

Der Sarg des Stephanus soll im 5. Jahrhundert nach Konstantinopel überführt worden sein und im 6. Jahrhundert nach Rom in die Kirche San Lorenzo fuori le mura. Gemeinsam mit Laurentius gehörte Stephanus im Mittelalter zu den am meisten verehrten Märtyrern, die beiden sind die Stadtpatrone von Rom.

Stephanus gilt als Patron der Pferde, der Steinmetze und Maurer. Im Salzburger Land ist er der Patron der Pfarrkirchen von Adnet (hier gemeinsam mit Laurentius), Oberalm und Schleedorf. Im Tennengau sind Darstellungen des Heiligen auch in Abtenau und Kuchl zu finden.

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