6. August | Verklärung des Herrn

Tafel am Hackerhof in Golling-Obergäu | Foto: © Michael Neureiter

Tafel am Hackerhof in Golling-Obergäu | Foto: © Michael Neureiter

„Auf ihn sollt ihr hören!“

Die römisch-katholische Kirche feiert (wie die orthodoxen, die anglikanische und die altkatholischen Kirchen) das Fest der Verklärung des Herrn am 6. August – und das seit 1457: Damals wurde das Fest nach der Schlacht bei Belgrad und dem Sieg über die Türken ein Jahr davor auf die ganze Kirche ausgedehnt.

Michael Neureiter

Von Michael Neureiter

Drei Evangelisten berichten über die Verklärung Jesu, nämlich die drei „Synoptiker“ Markus, Matthäus und Lukas: Jesus nimmt den Petrus, den Jakobus und den Johannes beiseite und führt sie auf einen hohen Berg. „Und er wurde vor ihnen verwandelt; sein Gesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider wurden weiß wie das Licht.“ (Matthäus 17, 2) Da erscheint vor ihren Augen Elija und Mose, und sie reden mit Jesus.

Petrus reagiert pragmatisch: „Herr, es ist gut, dass wir hier sind.“ (Vers 4) und schlägt vor, drei Hütten zu bauen, je eine für Jesus, Mose und Elija.

Da kommt eine Wolke und wirft ihren Schatten auf sie. Und aus der Wolke ruft eine Stimme: „Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe; auf ihn sollt ihr hören.“ Sie werfen sich zu Boden „und fürchteten sich sehr“. Jesus tritt zu ihnen: „Steht auf und fürchtet euch nicht!“ (Verse 5-7) Und dann sehen sie nur mehr Jesus neben sich.

Die Verklärung ist eine Offenbarung für die drei Jünger: Gerade haben sie vom Herrn die erste Leidensankündigung hören müssen. Petrus machte Jesus daraufhin Vorwürfe und wurde zurechtgewiesen. Nun erfahren sie aus der Wolke, dem Symbol der Gegenwart Gottes (wie bei der Taufe Jesu!), dass er Gottes Sohn ist. Leiden, Auferstehung und Verherrlichung gehören zusammen! Elija und Mose begleiten diese Offenbarung, gewissermaßen als Vorläufer des Messias.

Laut Dehio Salzburg gibt es landesweit nur vier Darstellungen der Verklärung, und zwar im Dom, im Stift Michaelbeuern, in Tamsweg/St. Leonhard und in Golling:

Unser Bild (© Michael Neureiter) stammt vom Hackerhof der Familie Rettenbacher in Golling-Obergäu: Am bereits 1524 erwähnten ehemaligen Ansitz Straßhof findet sich im Dachgeschoß ein querovaler Stuckrahmen mit der Verklärung, 1863 renoviert von J.A. Eckl und restauriert 1955. Das auf Blech gemalte Bild zeigt von links Elija mit Buch, Jesus und Mose mit den Gesetzestafeln. Oberhalb des Bilds ein Schriftband „Der Friede sei mit Euch!“

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